In den Pausen war Gelegenheit, über weitere Themen zu diskutieren oder einfach seine Kontakte zu pflegen und zu netzwerken, wie man heutzutage sagt. Insgesamt war das eine gute Sache, ist bei den Teilnehmern äußerst gut angekommen. Wir haben ausschließlich positive Rückmeldungen bekommen, dass es interessant, kurzweilig oder spannend war, tolle Vorträge gehalten wurden.
Michael Timm - WHV Präsident
WHV: Gute Resonanz zum VereinsForum 2024, Harmonie beim Verbandstag
Seit zwölf Jahren ist Michael Timm Präsident des Westdeutschen Hockey-Verbandes, dem mit 22.211 Mitgliedern und 79 Vereinen weitaus größten Landesverband in der deutschen Hockeylandschaft. Vor gut einer Woche wurde der 68 Jahre alte Mülheimer beim WHV-Verbandstag in Duisburg für die nächsten zwei Jahre im Amt bestätigt. DHZ-Redaktionsleiter Uli Meyer sprach mit Michael Timm über den Verbandstag, das angegliederte Verbandsforum und auch über den WHV hinausgehende Fragen, schließlich ist Timm als Bundesausschussvorsitzender (Sprecher der Landesverbände) auch Mitglied im Präsidium des Deutschen Hockey-Bundes sowie in der Führung des Landessportbundes Nordrhein-Westfalen aktiv.
Herr Timm, Ihr Landesverband hat das sogenannte WHV-VerbandsForum erstmals mit der Durchführung des Verbandstags verknüpft. Was war der Hintergedanke dabei?
MICHAEL TIMM: Das war für uns ein Pilotprojekt mit zwei Veranstaltungen an einem Tag. In der Hoffnung, dass vormittags einige Vereinsvertreter zum VerbandsForum kommen und dann im Anschluss auch am Verbandstag weiter teilnehmen. Die Resonanz war am Forum positiv, aber insgesamt hatten wir doch nur sehr wenige Teilnehmer anschließend beim Verbandstag. Es mag dazugekommen sein, dass nur wenige Kilometer entfernt zum gleichen Zeitpunkt das Bundesliga-Topspiel Uhlenhorst Mülheim gegen Rot-Weiss Köln stattgefunden hat. Sicher keine ganz glückliche Überschneidung, aber wir mussten unseren Termin bereits vor einem halben Jahr festlegen, um die Räumlichkeiten reservieren zu können.
Was können Sie zum Ablauf des zum fünften Mal stattgefundenen WHV-VerbandsForums mitteilen?
Wir hatten hier insgesamt 37 Anmeldungen. Als Referenten waren Vertreter aus Vereinen, unsere Landestrainer und auch eine externe Referentin dabei. Wir haben da ein unserer Meinung nach sehr interessantes Programm mit sechs einzelnen Veranstaltungen aufgebaut, die in zwei parallelen Sessions stattgefunden haben. Sehr gut besucht war das Treffen zur neuen Webseite bzw. Digitaler Spielberichtsbogen Jugend. Da kamen viele Fragen der Vereinsvertreter, die wir beantworten konnten. Gut besucht war auch das Thema Alkoholkonsum im Hockeysport. Das wurde von einer externen Referentin sehr authentisch vorgetragen, ihre Bachelorarbeit und durchgeführte empirische Untersuchungen bildeten die Grundlage. Auch Themen zum Leistungssport, vor allem zum Athletiktraining, waren spannend präsentiert und boten den Zuhörern Gelegenheit, Einblick zu gewinnen, was da so gemacht wird.
In den Pausen war Gelegenheit, über weitere Themen zu diskutieren oder einfach seine Kontakte zu pflegen und zu netzwerken, wie man heutzutage sagt. Insgesamt war das eine gute Sache, ist bei den Teilnehmern äußerst gut angekommen. Wir haben ausschließlich positive Rückmeldungen bekommen, dass es interessant, kurzweilig oder spannend war, tolle Vorträge gehalten wurden. Wir werden das VereinsForum auf jeden Fall im nächsten Jahr wiederholen. Und ich kann nur allen Landesverbänden oder auch dem DHB empfehlen, solche Angebote auch ihren Mitgliedern zu unterbreiten und sich da zielgerichtet auszutauschen.
Im Anschluss sind dann aber viele gegangen und nicht mehr – wie von Ihnen erhofft - zum 77. WHV-Verbandstag geblieben?
So war es. Man muss das aber auch nachvollziehen können. Zum Forum kommen Leute, die Interesse an inhaltlichen Themen haben. Dieser Personenkreis ist dann nicht unbedingt der, der nachher zum Beispiel über den Verbands-Etat 2024 abstimmt oder sich an einer Abstimmung über die zur Wahl stehenden Präsidiumsposten beteiligen möchte. Die Gruppen sind nicht homogen, insofern ist nachvollziehbar, dass der Verbandstag etwas schwächer besucht worden ist.
Als im vorigen Jahr lediglich 19 von 79 WHV-Vereinen beim Verbandstag anwesend waren, war von einem Negativrekord die Rede. Hat der Abwärtstrend angehalten?
Die Negativserie setzt sich tatsächlich fort. Wir haben diesmal nur 15 Vereine von weiterhin 79 Clubs im WHV anwesend gehabt. Da waren 125 von möglichen 486 Stimmen vertreten. Präsidium und Verbandsausschuss waren bis auf zwei krankheitsbedingte Ausfälle vollständig anwesend. Insgesamt kamen wir also auf 135 von 486 Stimmen.
Sie hatten im Vorjahr an gleicher Stelle gesagt, dass „diese Art von Veranstaltungen wahrscheinlich nicht mehr zeitgemäß“ wären. Aber gewisse Formalien müssen halt nunmal abgearbeitet werden, oder?
Exakt. Wir haben uns natürlich an die WHV-Satzung gehalten, was diese an Pflichtthemen für einen solchen Verbandstag vorgibt, konnten die Durchführung dennoch kurz und knapp halten. Unsere Präsidiumsberichte hatten wir im Vorfeld zu jedem Ressort ausführlich schriftlich verfasst und auf die WHV-Homepage gestellt, wir verfahren seit zwölf Jahren so. Da steht eigentlich alles drin, was wissenswert ist, da kann sich jeder informieren. Insofern waren unsere mündlichen Berichte auf dem Verbandstag sehr kurz gehalten. Deshalb waren wir auch schon nach gut eineinhalb Stunden durch mit dem Programm. Der relativ längste Teil waren die Ehrungen zu Beginn. Ich konnte meine Präsidiumskollegin Petra Münstermann (Jugend) und meinen Präsidiumskollegen Philipp Hesselmann (Schiedsrichter) damit überraschen, dass ich ihnen die silberne Ehrennadel des WHV verleihen konnte. Und ich selber wurde im Anschluss von Vizepräsident Markus Rüsing überrascht, indem auch ich die silberne Ehrennadel ausgehändigt bekam.
Archiv:
WHV VereinsForum 2023
Am Sonntag fand das 4. WHV Vereinsforum statt. Trotz geringer Anzahl an Teilnehmenden bezeichnete der Präsident des WHV, Dr. M. Timm, die Veranstaltung als sehr gelungen: "Auch wenn wir nur eine überschaubare Anzahl von Gästen begrüßen konnten, fand ich die Veranstaltung aus inhaltlicher Sicht ganz hervorragend. Nicht nur, dass sie signalisiert hat, dass die Vereine im Bereich der Zusammenarbeit im Schiedsrichterbereich noch Verbesserungspotenzial sehen, sondern auch an den überzeugenden Beispielen in der Arbeit mit Kindergärten und Schulen oder dem informativen Erfahrungsbericht zur Turnierleitung. Ich bin sehr stolz, dass wir so viel qualifizierte, hochwertige Ehrenamtler in unseren Reihen haben. Herzlichen Dank für die engagierte Arbeit und die tollen Ergebnisse."
Wir würden uns freuen, im nächsten Jahr möglichst viele Vereine aus dem WHV begrüßen zu dürfen.